Berufsausbildung extern. Auf dem Weg in die berufliche Zukunft.
Das Angebot «Berufsausbildung» ist als zweistufiges Progressionsmodell konzipiert und berücksichtigt den individuellen Kompetenzentwicklungsstand der Jugendlichen.
In der Angebotsstufe «Berufsausbildung extern» arbeiten die Jugendlichen in einem externen Ausbildungsbetrieb und werden dort vor Ort von einer ausgebildeten Fachkraft im Berufsalltag angeleitet und ausgebildet. Sie müssen in der Lage sein, sich in einem externen Ausbildungsbetrieb ohne pädagogische Rundumbetreuung sozial kompetent wie auch mehrheitlich verbindlich und zuverlässig zu verhalten.
Zielgruppe
Das Angebot «Berufsausbildung extern» richtet sich an Jugendliche ab 15 Jahren, die besondere Strukturen mit intensiver Betreuung benötigen, um die Anforderungen einer beruflichen Ausbildung bewältigen zu können. Sie erfüllen die Voraussetzungen nicht, welche von Lernenden im ersten Arbeitsmarkt verlangt werden, sind jedoch in ihrer Kompetenzentwicklung so weit fortgeschritten, dass sie das Minimum an Selbst- und Sozialkompetenzen mitbringen, die von unseren externen Partnerbetrieben vorausgesetzt werden. Sie sind schulmüde und weisen Bildungslücken auf. Unter Umständen haben sie bereits einen Lehrabbruch hinter sich und sind seit längerer Zeit erfolglos auf der Suche nach einer Lehrstelle.
Angebot
Im Angebot «Berufsausbildung extern» absolvieren die Jugendlichen ihre Berufsausbildung in einem externen Partnerbetrieb. Die berufliche Grundbildung ist auf Niveau EFZ*, EBA* und PrA** möglich. Die Jugendlichen arbeiten im Partnerbetrieb und erwerben dort ihr berufspraktisches Fachwissen. Sie besuchen die öffentliche Berufsschule (EFZ und EBA) oder den internen Berufsschulunterricht (PrA) gemäss den Vorgaben der jeweiligen Branche. An einem halben Tag pro Woche erhalten die Jugendlichen intern Stützunterricht und können Berufsschulthemen vertiefen oder Hausaufgaben erledigen. Im Partnerbetrieb werden die Jugendlichen von fachlich qualifizierten Berufsbildenden angeleitet, während der Stützunterricht von einem Lerncoach erteilt wird. Die Begleitung und Unterstützung im persönlichen und sozialen Bereich erfolgen durch einen Job Coach.
Der Aufenthalt dauert bis zum Lehrabschluss oder zur Lehrfortsetzung in einem Betrieb im ersten Arbeitsmarkt. Es wird auf eine Ausbildungsstelle oder eine Festanstellung im ersten Arbeitsmarkt hingearbeitet.
* Die Abkürzungen EFZ und EBA stehen für Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis und Eidgenössisches Berufsattest. EFZ-Ausbildungen dauern 3 oder 4 Jahre, während EBA-Ausbildungen nach 2 Ausbildungsjahren abgeschlossen werden. Beide Abschlüsse führen zu einem anerkannten Abschluss. Nach Abschluss der EBA-Ausbildung ist es möglich, in das 2. Lehrjahr der 3-jährigen Berufslehre einzusteigen und einen EFZ-Abschluss nachzuholen.
** Die Abkürzung PrA steht für praktische Ausbildung. Die praktische Ausbildung ist unterhalb der zweijährigen beruflichen Grundbildung EBA angesiedelt, setzt minimale Kompetenzen voraus und soll für alle zugänglich sein. Sie bereitet Jugendlichen mit besonderem Unterstützungsbedarf auf den Einstieg in eine berufliche Grundbildung EBA oder in eine Tätigkeit im ersten Arbeitsmarkt vor.